Temporäres Denkmal für
Euthanasie-Opfer in Erlangen

Der Kampf um einen würdigen und respektvollen Gedenkort der Euthanasie geht weiter. Das letzte große authentische Gebäude der früheren Heil- und Pflegeanstalt (HuPfla) muß stehen bleiben.

Im Juli fand die Einweihung eines temporären Denkmals für 2500 Opfer der Euthanasie in der NS-Zeit statt.

Seit Ende 2018 gibt es in Erlangen eine Auseinandersetzung um ein altes Gebäude der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen.

Die klare Aufforderung eines Briefes der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, den sog. "Kopfbau", also das letzte große authentische Gebäude der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt (HuPfla) aus Gründen des Denkmalschutzes stehen zu lassen, erfordert eine öffentliche Reaktion der Stadtspitze. - Diese bleibt allerdings bislang aus, ebenso übrigens wie auch zu anderen Vorschlägen aus der Bürgerschaft.

So gibt es vom Aktionsbündnis "Gedenken gestalten - HuPfla erhalten" seit einigen Wochen eine Forderung an den Stadtrat, ein Moratorium statt dem Abriss der HuPfla zu schaffen. - Eben um Zeit für die Diskussion zu einem würdigen und angemessenen Gedenkort zu ermöglichen, und auch unterbreitete Vorschläge für ein Dokumentationszentrum für die Euthanasieopfer öffentlich diskutieren zu können.

Das Ausbleiben der Reaktionen des Stadtrates auf die Vorschläge und Forderungen ist natürlich auch eine Antwort. Nach wie vor wird die "Angelegenheit HuPfla" leider nur im stillen Kämmerlein besprochen, in einem sogenannten Beirat von Lobbyisten und städt. Beschäftigten. - Im Grunde ist jedoch längst eine andere Phase erreicht, der nicht Rechnung getragen wird: die des notwendigen offenen Dialogs mit der Erlanger Bürgerschaft, mit den Denkmalschützern, mit dem Aktionsbündnis "Gedenken gestalten - HuPfla erhalten", mit dem Heimat- und Geschichtsverein, mit Architekten, Museumswissenschaftlern und anderen. Notwendig ist jetzt ein runder Tisch.

Im Juli fand - organisiert von den kirchlichen Innenstadtgemeinden - die Installation eines temporären Denkmals für die 2500 Opfer des Euthanasieprogramms der Nazis in Erlangen statt (s. Foto).

Nähere Informationen zur Arbeit der Initiative unter
www.hupfla-erhalten-gedenken-gestalten.de

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