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Pressemitteilung
1914 - 2014
Kultur für ein Europa des Friedens

Der Krieg
Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
In der Dämmerung steht er, groß und unerkannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.
Georg Heym

Im Ersten Weltkrieg fanden fast 10 Millionen Soldaten einen grausamen Tod, über 17 Millionen Menschen starben insgesamt. Dieser weltweite Raubzug mehrerer imperialistischer Großmächte steht für bestialische Grabenkämpfe, von Giftgas verseuchte Landstriche, von Granaten zerfetzte Menschen, für ein bis dahin beispielloses Massensterben. Er steht für Hurra-Patriotismus und die törichte Legende vom Heldentod. Für öffentliche Hinrichtungszeremonien von Kriegsdienstverweigerern. Für jahrelanges Elend von Kriegskrüppeln und das qualvolle Verrecken von Giftgasopfern.

Im Ersten Weltkrieg fanden aber auch mehr und mehr Menschen zu einer entschiedenen Antikriegs-Haltung. Künstlerinnen und Künstler haben Unsicherheit und Entsetzen dokumentiert, sie haben den humanistischen Kern jeder Kunst bewahrt und die Menschen in ihrem Kampf um Frieden unterstützt.

Auf diese Tradition konnten in den folgenden Jahrzehnten Kulturschaffende aufbauen, gerade auch im Kampf gegen Faschismus und Krieg. Ob Pablo Picasso, Thomas Mann oder Mikis Theodorakis - mit ihren politisch-künstlerischen Beiträgen entstand das Bild eines Europa des Friedens.

In dieser humanistischen Tradition rufen wir, die KünstlerInneninitiative www.unruhestiften.de auf zu einem Jahr der engagierten Kunst und Kultur gegen Krieg.

Damit wollen wir den Appell der Friedensbewegung unterstützen, die das Gedenkjahr 2014 für eine Kampagne - selbstverständlich auch gegen aktuelle Kriegseinsätze - nutzen will. Bitte setzt euch selbst mit Friedensgruppen in Verbindung, um gemeinsame Veranstaltungen gegen den Krieg zu planen.

Informiert uns über eure Vorhaben, Programme, Auftritte, Veranstaltungen. Wir werden diese ab sofort auf unserer Homepage www.unruhestiften.de unter einer extra dafür eingerichteten Rubrik vorstellen.

Lasst uns 2014 gemeinsam mit der Friedensbewegung aufstehen:
gegen den Krieg und für ein Europa des Friedens!

2000 KünstlerInnen und Kulturschaffende, andere Persönlichkeiten und Organisationen haben seit Sommer 2009 den bundesweiten Aufruf www.unruhestiften.de unterzeichnet. Es ist ein Aufruf gegen rechts, gegen die Abwälzung der Krisenfolgen und für die Umverteilung von oben nach unten, gegen die Kriegspolitik der Bundesregierung - und für die Förderung der kulturellen Vielfalt.

Für die KünstlerInneninitiative www.unruhestiften.de
Werner Lutz

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